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Der heilige Nikolaus

 

Nach alter Tradition wandert am 6. Dezember der heilige Nikolaus von Tür zu Tür. Er besucht die Kinder, die seiner Ankunft mit Furcht und Vorfreude entgegenblicken und im Stillen noch einmal die fleißig einstudierten Gedichte üben. Der ehrwürdige Bischof wird in die Stube gebeten, lauscht dort dem Vortrag mit gütigem Gesicht und erkundigt sich sodann nach dem Betragen der kleinen Gesellschaft. Mit ernster Miene bringt er so manche verschwiegene Sünde zur Sprache, bevor er Lob und Tadel ausspricht und nach einem gestrengen Blick über den wollig-weißen Bart die lang ersehnten Geschenke verteilt. Manchmal bleibt der Nikolaus aber auch bescheiden im Hintergrund, besucht die Häuser der Menschen heimlich des Nachts und hinterlässt seine Gaben in den von den Kindern vorsorglich vor die Tür gestellen Stiefeln. Geboren wurde Nikolaus von Myra am Ende des 3. Jahrhunderts in Lykien, einer Landschaft im südlichn Kleinasien. Trotz seines wohlhabenen Elternhauses machte er sich nicht viel aus irdischen Gütern, sondern verschenkte all seinen Besitz an Arme und Bedürftigte. Menschenfreundlichkeit und Freigibigkeit zeichneten den frommen Mann aus, der um das jahr zum Bischof von Myra ernannt wurde. Zahllose Legenden ranken sich um sein Leben: So beschützte er Unschuldige, rettete zum Tode Verurteilte, befreite Schiffer aus Seenot, wendete Hungersnöte ab und erweckte ermordete Schüler wieder zum Leben, und das sind nur einige wenige seiner zahlreichen Wundertaten, in denen der freundliche Bischof immer wieder als Fürsprecher der Kinder auftritt. Kein Wunder also, dass die Kleinen ihn ins Herz geschlossen haben und sein Kommen in der Vorweihnachtszeit ungeduldig erwarten!


 Der Percht

 

Perchten sind im bayrisch-österreichischen alpenländischen Brauchtum vorkommende Gestalten, die vor allem im Dezember und Januar auftreten. Ihr Name steht wohl im Zusammenhang mit der Sagengestalt der Perchta, die allerdings ihrerseits eine ungeklärte Herkunft hat. Eine Theorie zur Namensgebung geht davon aus, dass sich der Begriff von mitteldeutsch berchtnacht, dem mittelalterlichen Wort für den Feiertag der Erscheinung des Herrn, heute das Dreikönigsfest am 06.Januar herleitet. Mittelhochdeutsch bercht bedeutete "glänzend" und "leuchtend". Die Perchten verkörpern allgemein zwei Gruppen die "guten Schönperchten" und die "bösen Schiechperchten". Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, mit der nach populärer Deutung den Winter und die bösen Geister des Winters ausgetrieben werden soll. Der Besuch von Perchten wird bisweilen im Volsmund als glücksbringendes Omen hochgehalten. Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten.


Der Krampus

 

Der Krampus ist eine Schreckgestalt in Begleitung des Heiligen Nikolaus, des Adventsbrauchtums im Ostalpenraum, in Ungarn, Slowenien, Tschechien, Teilen des außeralpinen Norditalien und teilen Kroatiens. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft. Der Krampus ähnelt somit in der Funktion dem Knecht Ruprecht, es bestehen aber Unterschiede zwischen beiden Figuren. Während Knecht Ruprecht einzeln auftritt, treten die Krampusse meist in größeren Gruppen auf.


Friedburger Schlossberg Krampuss und Perchten 0